20. 03. 20223 | Der langjährige Moderator der Late Night Show, Jon Steward, hat ein Gespräch mit dem ehemaligen US-Finanzminister Larry Summers über die Inflation geführt und den führenden Vertreter des neoliberalen Marktfundamentalismus dabei richtig alt aussehen lassen. Der Komiker versteht offenkundig mehr von Wirtschaft als die meisten Ökonomie-Professoren.

Summers will sich daran ergötzen, dass er den starken Inflationsanstieg vorhergesagt hat und im Oberlehrerton erläutern, wie die Zentralbanken nun mit höheren Zinsen dafür sorgen müssen, dass die Nachfrage zurückgeht und die Inflation wieder sinkt.

Steward treibt ihn in die Defensive, indem er darauf hinweist, dass ein sehr großer Teil der Inflation auf Preissteigerungen der Unternehmen zur Erzielung von Rekordgewinnen zurückgeht, während die Zinserhöhungen darauf abzielen würden, die Beschäftigungssituation zu verschlechtern und so die Lohnzunahme zu dämpfen.

Summers, einer der kaltschnäuzigsten Ökonomen, die man so kennt, weint Krokodilstränen über die Ungleichheit und versucht mehrfach Steward durch ein joviales Wir und Verweis auf die Rolle von dessen Arbeitgeber Apple auf die eigene Seite zu ziehen. Aber das klappt alles nicht.

Das Interview ist ein sehr gut verständlicher Kurzlehrgang über Ökonomie und Geldpolitik, der gegen die vernebelnden Pseudo-Erkenntnisse der Ökonomen immunisiert. Die Passage dauert sieben Minuten. Man kann über die Einstellungen (Zahnrad) die Übersetzung der Untertitel ins Deutsche einstellen.

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