An der Packstation

An der Packstation

30.04.2024 – the Germanz

uten Morgen, liebe Leserinnen und Leser!

Ich kaufe, wenn immer möglich, im Einzelhandel ein, also direkt. Die Verkäuferin mal etwas fragen, das Jackett anprobieren, den neuen Brotaufstrich bei „Tante Tomate“ gern auf einem Keks mal vorher probieren, bevor „einpacke su mitnehme“.

Das ist allerdings auch kein Mantra für mich, wenn es Sinn ergibt, bestelle ich natürlich auch Online (vornehmlich Karten für Arminia und Konzerte) und natürlich bei Amazon Dinge, wo ich nicht einfach in ein Geschäft schlendern kann.

Wenn es zum Beispiel um Spezialitäten aus USA geht

Die für mich weltweit besten gebackenen Bohnen („baked beans“) stammen von einem Produzenten aus Texas und der heißt sinnigerweise Bush, wie zwei frühere US-Präsidenten aus derselben Familie. Der eine war richtig gut, der andere….naja.

Nur Bush-Beans bekommen Sie halt nicht im Rewe oder bei Edeka, das müssen Sie online bestellen bei irgendeinem kleinen Handel für US-Goodies, die mehrheitlich im deutschen Südwesten beheimatet sind. Nur der Vollständigkeit halber: Bei diesen Bestellungen lasse ich gern auch mal eine Barbecue-Sauce von Stubb’s reinpacken, aus Austin/Texas, woher sonst?.

Bei den professionellen Online-Händlern und insbesondere bei Amazon funktioniert das auch, interessant wird es, wenn die Zustellung von DHL übernommen wird, was die Regel ist.

DHL, die Älteren erinnern sich, das nannten wie früher Deutsche Post. DHL ist heute ein globaler Spieler, ein Milliardenkonzern, und natürlich – so sind die Zeiten – werden auch immer mal die Preise für Dienstleistungen erhöht. Wenn Inflation ist, müssen Mitarbeiter mehr Geld bekommen, wenn in Gaststätten Mehrwertsteuer erhöht wird und Benzinpreise hoch sind, ja, dann wird das halt umgelegt auf die Kunden. Marktwirtschaft nennt man das. Und die ist eine gute Sache.

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Als also am Freitag der DHL-Mann mit seinem gelben Wagen bei mir im Brandenburgischen vor dem Haus stoppte, um meine Grundversorgung mit Bohnen und Grillsaucen sicherzustellen, war ich nicht zu Hause. Ein gelber Zettel im Briefkasten informierte mich abends über den verpassten Besuch.

Gestern lief ich also bei meiner Postfiliale auf, wenn man das noch so nennen kann in irgendeiner Ecke im Supermarkt, zwischen Kisten, Regalen mit Geburtstagskarten und Glitzer-Nippes für Kinder. Ich erfuhr – mein Fehler – dass die Sendung nicht hier abzuholen sei, sondern bei einer „Packstation“, drei Kilometer entfernt, irgendwo an einer Straßenecke. Ich fuhr hin und sollte dort den Strichcode meiner Sendung vor dem Bildschirm einscannen.

Problem: Die „Packstation“ hatte keinen Bildschirm

Auf der Karte stand für diesen Fall, dass wenn die „Packstation“ keinen Bildschirm habe, dann müsse ich die DHL-App auf meinem Smartphone herunterladen. Ich also „Playstore“, DHL, runterladen. Die wollten dann alles Mögliche wissen: Postadresse, Geburtsdatum, Handynummer, Mailadresse…inzwischen waren 10 Minuten vergangen. Als ich dann noch las, als Neukunde müsse ich mich jetzt irgendwo „authentifizieren“ platze mir der Kragen und ich brach ab.

Sollen sie es entweder nochmal zuzustellen bei mir oder zurückschicken. Sooo wichtig sind Baked Beans am Morgen dann auch nicht. Oder ich hole die von Heinz, die sind auch gut, wenngleich nicht ganz so.

Viele von Ihnen die DHL-App auf dem Smartphone haben. Andere haben viel Zeit und können da an einer Straßenecke auch zwei Stunden herumstehen, um ein Paket zu bekommen. Aber mich nervt das.

Vor Jahren hörte ich mal einen Vortrag eines Unternehmensberaters aus Japan, dessen Namen ich nicht mehr gegenwärtig habe. Jedenfalls sprach er fließend Deutsch und redete vom alltäglichen Irrsinn in der Dienstleistungswüste Deutschland.

Er erzählte von einem Vortrag, den er einst vor Dutzenden Topmanagern eines deutschen Warenhauskonzerns hielt, und den er mit den Worten einleitete: „Ich möchte heute über Kundenzufriedenheit mit Ihnen sprechen. Kundenzufriedenheit…hat jemand von Ihnen den Begriff schon einmal gehört?“ Die Manager lachten lauthals bei dem Bonmot. Inzwischen haben sie zum dritten Mal Insolvenz angemeldet und wickeln gerade zahlreiche Kaufhäuser ab

Machen Sie nicht alles mit! Sie sind der Kunde und damit der König.

Mit herzlichen Grüßen,

Ihr Klaus Kelle

An der Packstation

30.04.2024 – the Germanz

uten Morgen, liebe Leserinnen und Leser!

Ich kaufe, wenn immer möglich, im Einzelhandel ein, also direkt. Die Verkäuferin mal etwas fragen, das Jackett anprobieren, den neuen Brotaufstrich bei „Tante Tomate“ gern auf einem Keks mal vorher probieren, bevor „einpacke su mitnehme“.

Das ist allerdings auch kein Mantra für mich, wenn es Sinn ergibt, bestelle ich natürlich auch Online (vornehmlich Karten für Arminia und Konzerte) und natürlich bei Amazon Dinge, wo ich nicht einfach in ein Geschäft schlendern kann.

Wenn es zum Beispiel um Spezialitäten aus USA geht

Die für mich weltweit besten gebackenen Bohnen („baked beans“) stammen von einem Produzenten aus Texas und der heißt sinnigerweise Bush, wie zwei frühere US-Präsidenten aus derselben Familie. Der eine war richtig gut, der andere….naja.

Nur Bush-Beans bekommen Sie halt nicht im Rewe oder bei Edeka, das müssen Sie online bestellen bei irgendeinem kleinen Handel für US-Goodies, die mehrheitlich im deutschen Südwesten beheimatet sind. Nur der Vollständigkeit halber: Bei diesen Bestellungen lasse ich gern auch mal eine Barbecue-Sauce von Stubb’s reinpacken, aus Austin/Texas, woher sonst?.

Bei den professionellen Online-Händlern und insbesondere bei Amazon funktioniert das auch, interessant wird es, wenn die Zustellung von DHL übernommen wird, was die Regel ist.

DHL, die Älteren erinnern sich, das nannten wie früher Deutsche Post. DHL ist heute ein globaler Spieler, ein Milliardenkonzern, und natürlich – so sind die Zeiten – werden auch immer mal die Preise für Dienstleistungen erhöht. Wenn Inflation ist, müssen Mitarbeiter mehr Geld bekommen, wenn in Gaststätten Mehrwertsteuer erhöht wird und Benzinpreise hoch sind, ja, dann wird das halt umgelegt auf die Kunden. Marktwirtschaft nennt man das. Und die ist eine gute Sache.

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Als also am Freitag der DHL-Mann mit seinem gelben Wagen bei mir im Brandenburgischen vor dem Haus stoppte, um meine Grundversorgung mit Bohnen und Grillsaucen sicherzustellen, war ich nicht zu Hause. Ein gelber Zettel im Briefkasten informierte mich abends über den verpassten Besuch.

Gestern lief ich also bei meiner Postfiliale auf, wenn man das noch so nennen kann in irgendeiner Ecke im Supermarkt, zwischen Kisten, Regalen mit Geburtstagskarten und Glitzer-Nippes für Kinder. Ich erfuhr – mein Fehler – dass die Sendung nicht hier abzuholen sei, sondern bei einer „Packstation“, drei Kilometer entfernt, irgendwo an einer Straßenecke. Ich fuhr hin und sollte dort den Strichcode meiner Sendung vor dem Bildschirm einscannen.

Problem: Die „Packstation“ hatte keinen Bildschirm

Auf der Karte stand für diesen Fall, dass wenn die „Packstation“ keinen Bildschirm habe, dann müsse ich die DHL-App auf meinem Smartphone herunterladen. Ich also „Playstore“, DHL, runterladen. Die wollten dann alles Mögliche wissen: Postadresse, Geburtsdatum, Handynummer, Mailadresse…inzwischen waren 10 Minuten vergangen. Als ich dann noch las, als Neukunde müsse ich mich jetzt irgendwo „authentifizieren“ platze mir der Kragen und ich brach ab.

Sollen sie es entweder nochmal zuzustellen bei mir oder zurückschicken. Sooo wichtig sind Baked Beans am Morgen dann auch nicht. Oder ich hole die von Heinz, die sind auch gut, wenngleich nicht ganz so.

Viele von Ihnen die DHL-App auf dem Smartphone haben. Andere haben viel Zeit und können da an einer Straßenecke auch zwei Stunden herumstehen, um ein Paket zu bekommen. Aber mich nervt das.

Vor Jahren hörte ich mal einen Vortrag eines Unternehmensberaters aus Japan, dessen Namen ich nicht mehr gegenwärtig habe. Jedenfalls sprach er fließend Deutsch und redete vom alltäglichen Irrsinn in der Dienstleistungswüste Deutschland.

Er erzählte von einem Vortrag, den er einst vor Dutzenden Topmanagern eines deutschen Warenhauskonzerns hielt, und den er mit den Worten einleitete: „Ich möchte heute über Kundenzufriedenheit mit Ihnen sprechen. Kundenzufriedenheit…hat jemand von Ihnen den Begriff schon einmal gehört?“ Die Manager lachten lauthals bei dem Bonmot. Inzwischen haben sie zum dritten Mal Insolvenz angemeldet und wickeln gerade zahlreiche Kaufhäuser ab

Machen Sie nicht alles mit! Sie sind der Kunde und damit der König.

Mit herzlichen Grüßen,

Ihr Klaus Kelle

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