Kippt jetzt auch der Axel Springer Verlag?

Kippt jetzt auch der Axel Springer Verlag?

12.08.2022 – the Germanz

von KLAUS KELLE

BERLIN – Medien sind Dienstleister ihrer Leser, Zuhörer und Zuschauer. Das haben meine Kollegen und ich damals in der Ausbildung zum Redakteur beim „Westfalen-Blatt“ gelernt. Wir Journalisten haben keine Erziehungsauftrag, wir haben die Wirklichkeit abzubilden und gegebenenfalls – klar getrennt – zu kommentieren. Good old Times, so möchte man heute sagen, in einer Zeit, in der die meinungsführenden Medien in Deutschland inzwischen allesamt einer linksgrünen, woken Agenda ganz willfährlig zu folgen scheinen.

In öffentlichen-rechtlichen Nachrichtensendungen und Laberrunden, die sich selbst als „Talkshow“ bezeichen, werden alle Regeln außer Kraft gesetzt, die seriösen und unabhängigen Journalismus ausmachen. Allen voran den Leitsatz, den uns als schreibender Zukunft der große Hanns-Joachim Friedrich hinterlassen hat, als er mahnte, Journalisten dürften sich niemals mit einer Sache gemein machen, selbst wenn es eine gute Sache ist.

Und das Anliegen der Homo-Lobby, jetzt als „queer“ verpackt oder als LSBTQblabla-Szene mit intellektuellem Anstrich versehen, ist nicht gut. Es sind Hardcore-Lobbyisten, die mordmäßig viel Geld aus dem von uns befüllten Steuertopf für ihren Aktionismus bekommen, mit Sonderrechten ausgestattet, wenn sie ihre schrillen CSD-Party-Aufzüge als „Demonstration“ verbrämen und genehmigt bekommen von jeder Stadtverwaltung, weil niemand „etwas gegen Homosexuelle haben will“ – natürlich nicht. Warum sollte man auch?

Im medialen Berlin gab es gestern einen echten Donnerschlag. Ralf Schuler, Chef der Parlamentsredaktion der BILD und damit einer der einflussreichsten Journalisten in Deutschland, hat gekündigt. Nicht einfach so, sondern dezidiert begründet in einem Brief an Springer-Chef Matthias Döpfner und seinen BILD-Chefredakteur Johannes Boie. Schuler kritisiert in dem Brief den angepassten Umgang des Verlages mit der sogenannten LGBTQ-Bewegung. Und tatsächlich hat das einst konservative Medienhaus in jüngster Zeit erkennbar eine Kurskorrektur in dieser Frage hingelegt.

Aufgabe von Journalisten ist es – ich wiederhole mich – die Wirklichkeit abzubilden, alle Seiten anzuhören und gegebenenfalls in die ein oder andere Richtung zu kommentieren. Immer ergebnisoffen, immer frei und immer mit Distanz. Das scheint nicht mehr gewollt zu sein bei Springer, wenn man Döpfners Kurs richtig deutet.

Das Verlagshaus Springer stand über Jahrzehnte für Unabhängigkeit, sein wirtschaftlicher Erfolg bot ihm den Raum, sich weder Politik noch Anzeigenkunden unterwerfen zu müssen. Nun machen sie es selbst, ganz freiwillig, so ähnlich wie die öffentlich-rechtlichen Lakaien als ungeniertes Sprachrohr des Regierungshandelns.

Ralf Schuler will nicht mehr mittanzen, will sich nicht verbiegen, will nicht Erüllungsgehilfe einer Schwachsinnsideologie sein, deren Ziel – ganz nebenbei – die Zerstörung der traditionellen Familien sein soll. Und Springer macht da mit? Ist es wirklich das, was Axel Springer gewollt hat? Was Friede Springer will? Warum lassen sie das laufen, warum passen sie sich dem linksgrünen Zeitgeist an, wo sie bei anderen Themen das Kreuz durchdrückten, etwa beim atemberaubenden Schwenk um 180 Grad in der Merkelschen Migrationspolitik.

Ich kenne Ralf Schuler seit Jahren und schätze ihn sehr. Persönlich als Kollegen, der in den vergangenen Jahren näher dran an den politischen Entscheidungsträgern war wie jeder andere Journalist in Deutschland. G7-Gipfel, Merkel beim frostigen Trump-Treffen im Oval Office, Staatsbesuche an den entlegendsten Orten dieser Welt – Ralf war da. Und als Kollegen in Berlin, mit dem man mal am Gendarmenmarkt ein Wiener Schnitzel esssen und über andere Themen als Politik reden konnte.

Wenn so ein Mann diesen großen Konzern und die mächtige BILD freiwillig verlässt, dann ist das mehr als ein Zeichen. Es ist ein Fanal. Vielleicht eine Verzweiflungstat von einem, der seinen Beruf und das journalistische Ethos ernst nimmt. Und der sich nicht mehr verbiegen will für einen Großangriff auf die Familien in Deutschland. Vielleicht beadrf es eines Ralf Schulers, um die gutwilligen Journalisten in Deutschland wachzurütteln, sich nicht dem Zeitgeist anzupassen, und einfach ihren Job gut und ernsthaft zu machen…

In meinem Büro hängen vier Bilder, die mir eine einst sehr nahestehende Künstlerin zu verschiedenen früheren Geburtstagen gemalt hat. Sie zeigen jeweils einen meiner großen Helden, gezeichnet und verbunden mit einem markanten Zitat jedes dieser Persönlichkeiten. Es sind Papst Johannes Paul II, Ronald Reagan, Helmut Kohl und der Verleger Axel Springer. Sechs Jahre habe ich bei der BILD gearbeitet, eine phantastische Zeit, eine wirklich beeindruckende Tageszeitung mit unfassbar vielen Kontakten, mit Kreativität, Wortwitz und mit Mut.

War’s das Jetzt?

Kippt jetzt auch der Axel Springer Verlag?

12.08.2022 – the Germanz

von KLAUS KELLE

BERLIN – Medien sind Dienstleister ihrer Leser, Zuhörer und Zuschauer. Das haben meine Kollegen und ich damals in der Ausbildung zum Redakteur beim „Westfalen-Blatt“ gelernt. Wir Journalisten haben keine Erziehungsauftrag, wir haben die Wirklichkeit abzubilden und gegebenenfalls – klar getrennt – zu kommentieren. Good old Times, so möchte man heute sagen, in einer Zeit, in der die meinungsführenden Medien in Deutschland inzwischen allesamt einer linksgrünen, woken Agenda ganz willfährlig zu folgen scheinen.

In öffentlichen-rechtlichen Nachrichtensendungen und Laberrunden, die sich selbst als „Talkshow“ bezeichen, werden alle Regeln außer Kraft gesetzt, die seriösen und unabhängigen Journalismus ausmachen. Allen voran den Leitsatz, den uns als schreibender Zukunft der große Hanns-Joachim Friedrich hinterlassen hat, als er mahnte, Journalisten dürften sich niemals mit einer Sache gemein machen, selbst wenn es eine gute Sache ist.

Und das Anliegen der Homo-Lobby, jetzt als „queer“ verpackt oder als LSBTQblabla-Szene mit intellektuellem Anstrich versehen, ist nicht gut. Es sind Hardcore-Lobbyisten, die mordmäßig viel Geld aus dem von uns befüllten Steuertopf für ihren Aktionismus bekommen, mit Sonderrechten ausgestattet, wenn sie ihre schrillen CSD-Party-Aufzüge als „Demonstration“ verbrämen und genehmigt bekommen von jeder Stadtverwaltung, weil niemand „etwas gegen Homosexuelle haben will“ – natürlich nicht. Warum sollte man auch?

Im medialen Berlin gab es gestern einen echten Donnerschlag. Ralf Schuler, Chef der Parlamentsredaktion der BILD und damit einer der einflussreichsten Journalisten in Deutschland, hat gekündigt. Nicht einfach so, sondern dezidiert begründet in einem Brief an Springer-Chef Matthias Döpfner und seinen BILD-Chefredakteur Johannes Boie. Schuler kritisiert in dem Brief den angepassten Umgang des Verlages mit der sogenannten LGBTQ-Bewegung. Und tatsächlich hat das einst konservative Medienhaus in jüngster Zeit erkennbar eine Kurskorrektur in dieser Frage hingelegt.

Aufgabe von Journalisten ist es – ich wiederhole mich – die Wirklichkeit abzubilden, alle Seiten anzuhören und gegebenenfalls in die ein oder andere Richtung zu kommentieren. Immer ergebnisoffen, immer frei und immer mit Distanz. Das scheint nicht mehr gewollt zu sein bei Springer, wenn man Döpfners Kurs richtig deutet.

Das Verlagshaus Springer stand über Jahrzehnte für Unabhängigkeit, sein wirtschaftlicher Erfolg bot ihm den Raum, sich weder Politik noch Anzeigenkunden unterwerfen zu müssen. Nun machen sie es selbst, ganz freiwillig, so ähnlich wie die öffentlich-rechtlichen Lakaien als ungeniertes Sprachrohr des Regierungshandelns.

Ralf Schuler will nicht mehr mittanzen, will sich nicht verbiegen, will nicht Erüllungsgehilfe einer Schwachsinnsideologie sein, deren Ziel – ganz nebenbei – die Zerstörung der traditionellen Familien sein soll. Und Springer macht da mit? Ist es wirklich das, was Axel Springer gewollt hat? Was Friede Springer will? Warum lassen sie das laufen, warum passen sie sich dem linksgrünen Zeitgeist an, wo sie bei anderen Themen das Kreuz durchdrückten, etwa beim atemberaubenden Schwenk um 180 Grad in der Merkelschen Migrationspolitik.

Ich kenne Ralf Schuler seit Jahren und schätze ihn sehr. Persönlich als Kollegen, der in den vergangenen Jahren näher dran an den politischen Entscheidungsträgern war wie jeder andere Journalist in Deutschland. G7-Gipfel, Merkel beim frostigen Trump-Treffen im Oval Office, Staatsbesuche an den entlegendsten Orten dieser Welt – Ralf war da. Und als Kollegen in Berlin, mit dem man mal am Gendarmenmarkt ein Wiener Schnitzel esssen und über andere Themen als Politik reden konnte.

Wenn so ein Mann diesen großen Konzern und die mächtige BILD freiwillig verlässt, dann ist das mehr als ein Zeichen. Es ist ein Fanal. Vielleicht eine Verzweiflungstat von einem, der seinen Beruf und das journalistische Ethos ernst nimmt. Und der sich nicht mehr verbiegen will für einen Großangriff auf die Familien in Deutschland. Vielleicht beadrf es eines Ralf Schulers, um die gutwilligen Journalisten in Deutschland wachzurütteln, sich nicht dem Zeitgeist anzupassen, und einfach ihren Job gut und ernsthaft zu machen…

In meinem Büro hängen vier Bilder, die mir eine einst sehr nahestehende Künstlerin zu verschiedenen früheren Geburtstagen gemalt hat. Sie zeigen jeweils einen meiner großen Helden, gezeichnet und verbunden mit einem markanten Zitat jedes dieser Persönlichkeiten. Es sind Papst Johannes Paul II, Ronald Reagan, Helmut Kohl und der Verleger Axel Springer. Sechs Jahre habe ich bei der BILD gearbeitet, eine phantastische Zeit, eine wirklich beeindruckende Tageszeitung mit unfassbar vielen Kontakten, mit Kreativität, Wortwitz und mit Mut.

War’s das Jetzt?

Verwandte Beiträge